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CSR: Warum gesellschaftliche Verantwortung für Handwerksbetriebe immer wichtiger ist

21.03.2024 | Handwerk-Magazin

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Fachkräftemangel, Kundenbindung, Mitarbeitermotivation und Nachhaltigkeit

Weil Kunden und Mitarbeiter heute immer häufiger soziales und ökologisches Engagement von Unternehmen einfordern, steigt die Bedeutung von Corporate Social Responsibility (CSR) – auch im Handwerk. "Die bloße Gewinnmaximierung reicht nicht mehr aus.

Vielmehr möchten Verbraucher wissen, wie Betriebe soziale Verantwortung übernehmen. Handwerksunternehmen, die diese Entwicklung ernst nehmen, können sich von der Konkurrenz absetzen", rät Ludwig Petersen, Geschäftsführer von Lets, eine Plattform für Corporate Volunteering. Für handwerk magazin erklärt der CSR-Experte, wie Handwerksbetriebe ihre soziale Verantwortung wahrnehmen.

Verantwortung übernehmen

Corporate Social Responsibility (CSR), auch unter dem verkürzten Begriff der Corporate Responsibility (CR) bekannt, ist ein Konzept, das Unternehmen dazu anregt, über wirtschaftliche Gewinne hinauszublicken und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Laut der Definition der EU-Kommission ist CSR "die Verantwortung von Unternehmen für ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft". Betriebe sollten nicht nur auf bloße Gewinnmaximierung abzielen, sondern auch soziale und ökologische Belange in ihre Geschäftspraktiken integrieren. Im Zuge der wachsenden sozialen und ökologischen Herausforderungen spielt CSR auch für Handwerksunternehmen eine immer wichtigere Rolle.

CSR ist kein Gesetz – sie schreibt also keine konkreten Maßnahmen vor. Stattdessen verfolgt sie das Ziel, Unternehmen dazu zu bewegen, ihre Verantwortung gegenüber der Gesellschaft wahrzunehmen, indem sie freiwillig höhere Standards als die gesetzlichen Vorgaben erfüllen. Das Konzept erstreckt sich dabei über das gesamte Unternehmen, weshalb es fest mit dem Kerngeschäft verknüpft sein sollte.

Gesellschaftliche Verantwortung zeigen

Für Handwerksbetriebe, die in der Regel nicht unter einem Mangel an Kunden, sondern eher unter einem Mangel an Personal leiden, bietet CSR eine hervorragende Möglichkeit, sich von der Konkurrenz abzuheben. Indem Handwerksunternehmen ihren sozialen Beitrag betonen, sich verantwortlich zeigen und in sozialen Organisationen engagieren, zeigen sie Solidarität – und überzeugen dadurch potenzielle Mitarbeiter.

Im Gegensatz zu großen Unternehmen, bei denen CSR oft auf wirtschaftlicher Ebene stattfindet, geht es bei Handwerksbetrieben darum, Gutes zu tun. Dieser Ansatz erfordert in der Regel nur ein begrenztes Budget.

Fachkräfte und Azubis gewinnen

Besonders im Hinblick auf die Gewinnung von Fachkräften und Auszubildenden spielt CSR eine entscheidende Rolle. In einer Arbeitswelt, in der die jüngeren Generationen einen Großteil der Arbeitskräfte ausmachen, erwarten 75 Prozent der Talente von ihrem Arbeitgeber, dass er seine gesellschaftliche Verantwortung ernst nimmt.

Indem Handwerksbetriebe erfolgreich in CSR investieren, zeigen sie, dass sie über den eigenen Tellerrand hinausblicken, was wiederum positive Auswirkungen auf die Gewinnung von Azubis und Mitarbeitern haben kann.

Mitarbeiter binden

Neben der Mitarbeitergewinnung ist auch die Mitarbeiterbindung ein Schlüsselaspekt von CSR, da eine hohe Fluktuation enorme Kosten verursacht. Es dauert Monate, neue Mitarbeiter zu finden und zu schulen, bis sie produktiv sind. Untersuchungen zeigen, dass Firmen, die von ihren Mitarbeitern als sozialverantwortlich wahrgenommen werden, eine bis zu 31 Prozent niedrigere Fluktuationsrate aufweisen. Einige Studien sprechen sogar von mehr als 50 Prozent.

Vielfältige Ansätze für Handwerksbetriebe

Um sich attraktiv im Sinne von CSR zu positionieren, können Unternehmen auf verschiedene Ansätze setzen – so zum Beispiel, indem sie durch die Einführung umweltfreundlicher Praktiken wie die Reduzierung des Energieverbrauchs, Recycling oder die Nutzung erneuerbarer Energien ökologische Nachhaltigkeit fördern. Zudem können sie Corporate Giving in Form von kleineren oder größeren Spenden praktizieren, bei denen die Mitarbeiter mitentscheiden, wohin das Geld fließt. Zusätzlich können sie Benefits wie verlängerte Elternzeit oder zusätzliche Urlaubstage für ihre Mitarbeiter anbieten.

Fazit

Es bleibt festzuhalten, dass CSR für Handwerksbetriebe nicht nur ein bloßes Schlagwort, sondern ein vielversprechender Ansatz ist, um sich in Zeiten des Fachkräftemangels attraktiv zu positionieren. Indem Handwerksunternehmen Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen und soziale und ökologische Belange berücksichtigen, können sie nicht nur die Mitarbeiterbindung stärken, sondern auch neue Talente für sich gewinnen.

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